Thriller

The Girl Before (J. P. Delaney)

Es ist noch nicht lange her, dass Jane ihre kleine Tochter bei der Geburt verloren hat, ein Schock, der noch immer tief sitzt. Durch die Arbeitsunfähigkeit hat sie ihren Job verloren, muss nun in Teilzeit arbeiten und ist gezwungen sich eine neue Bleibe zu suchen. Die Wohnungssuche läuft zermürbend, bis die Maklerin ihr ein Objekt zeigt, dass Jane von Beginn an fasziniert: Ein minimalistisches Hightech Juwel, in dem sie tatsächlich einziehen darf. Der exzentrische Architekt hat für das Leben in seinem Werk allerdings eine ganze Liste mit Klauseln und Regeln aufgestellt, doch auch das hält Jane nicht ab, insbesondere nicht, als sie den attraktiven Mann persönlich kennen lernt. Dann aber erfährt sie, dass ihre Vormieterin Emma im Haus einen mysteriösen Tod fand. Jane beginnt zu recherchieren stößt auf immer mehr unheimliche Parallelen zwischen Emma und ihr. Was ist der Vormieterin tatsächlich passiert und schwebt Jane bereits in derselben Gefahr?

The Girl Before ist bereits der dritte Thriller, den ich von J. P. Delaney lese und sein bisher erfolgreichstes Werk. Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, konnte mich punkto Spannung und Überraschungen schlussendlich aber nicht ganz so umhauen, wie erwartet. Immer abwechselnd wird aus den Perspektiven von Jane und Emma das Geschehen rund um Folgate Street Nummer 1 geschildert. Dabei spielt Delaney besonders zu Beginn mit der Parallelität der beiden Erzählstränge und den verschiedenen Charakterzügen der beiden Frauen. Lesen lies sich das sehr gut, flüssig und so, dass ich mich in beide Figuren gut hineinversetzen konnte, wenn ich auch nicht alle Handlungen immer gänzlich nachvollzog. Mir gefiel, dass man nicht immer allem Erzählten vertrauen kann, es einige Wendungen innerhalb der Geschichte gibt. Trotzdem kam bei mir die ganz große Spannung nicht auf und das Ende empfand ich als recht vorhersehbar und schnell abgehandelt. The Girl Before hat mich gut unterhalten, schöpft in meinen Augen aber nicht sein volles Potential aus. Da hat mich Delaneys neuer Thriller „Du gehörst uns“ mehr packen können.